FRECHHEIT !!! #*ß´´

Das große Kopfschütteln....... 


Es geschah heute, unsere Salon Tür öffnete sich und eine Dame schaute durch die halb geöffnete Tür herein. „Was ich Ihnen immer schon sagen wollte: Ihre Preisliste ist eine Frechheit!!! Waschen, schneiden föhnen 50 €uro?  Unverschämt… das bekomme ich woanders für 20 €uro !!!“  und schon war sie wieder weg, bevor man überhaupt etwas entgegnen konnte.

Nun, ich habe durchaus Verständnis, dass 50 €uro für manche Menschen viel Geld sind, besonders in der heutigen Zeit.

Mich ärgert weniger diese Frau, die uns ihre Meinung kundgetan hat, als vielmehr die Tatsache wie unsere Bürger in diesem Land dumm gehalten werden. Jeder der rechnen kann weiß, (müsste wissen) dass bestimmte Billigpreise – und das betrifft nicht nur das Friseurhandwerk – auf ehrliche Art und Weise nicht realisierbar sind.

Wir bezahlen unsere Mitarbeiter (zwei Meisterinnen) gut aber längst nicht üppig. Für ihre Leistungen, ihr Können, Berufserfahrung und Engagement müssten Sie eigentlich noch besser bezahlt werden. Das würde die Preise aber weiter nach oben treiben.

Wir arbeiten ehrlich, fair und nehmen uns ausreichend Zeit für unsere Kunden. So kommt mit normaler Handwerkskalkulation ein Stundensatz 70 € die Stunde zu Stande. Dieses inklusiv Material, Steuern und Sozialabgaben die wir entrichten. Damit liegen dann am unteren Ende der Skala, wenn es um Handwerkerpreise geht.    

Am Ende des Tages bleiben uns von diesen 50 eingenommenen Euro ziemlich genau 8,50 €uro Gewinn, von denen noch Altersvorsorge und Einkommensteuer zu zahlen sind. Der Rest von ca. 4,90 €uro sind dann der Unternehmerlohn.  

Mit 70 € mit einem Stundensatz von 70 € inklusive Material und Umsatzsteuer liegen wir damit am unteren Ende der Skala Handwerker Sky.


Da frage ich mich: warum lernen unsere Kinder in der Schule nicht den Unterschied zwischen Wucherpreisen, Unseriösität und fairen Preisen kennen? Warum erfahren sie nichts über den Zusammenhang zwischen Billigpreisen, Dumpinglöhnen und anderen Bedenklichkeiten?  

So etwas sehen die Lehrpläne offensichtlich nicht vor.

So ist es dann nicht verwunderlich, als eine junge Dame im TV zu ihrem Verhalten beim Christmas Shopping befragt antwortet: „ich finde es eine Frechheit von den Händlern keine 90 % mehr Rabatt zu geben, ich glaube das Shoppen werde ich mir abgewöhnen.

Aber wie EX - Bundeskanzler Schröder in seiner Amtszeit schon verkündete: „Wir brauchen in unserem Land die internationalen Konzerne – nicht den Mittelstand!“  Die Frage ist nur: woher kommt dann das Geld für unser Allgemeinwohl? IKEA, AMAZON und Co. fühlen sich hier eher nicht zuständig. Ach ja, ich vergaß! Allgemeinwohl – auch das ist heute ein eher unbekannter Begriff.

Armes Deutschland!

Rene Krombholz – Friseurunternehmer, Düsseldorf