Jetzt waren wir auch Live im Studio dabei. In der Sendung ging es um gerechte Löhne und Mitarbeiter im Niedriglohnbereich, der mit 92 Prozent bei den Friseuren besonders hoch ist.
Es hat sich viel getan, seitdem wir vor zehn Jahren mit Stern TV zusammengearbeitet haben. Damals haben wir uns über Stundenlöhne in Höhe von fünf oder sechs Euro unterhalten. Das sieht heute deutlich anders aus und trotzdem finden sich die Mitarbeiter im Friseurhandwerk in der unteren Lohnskala wieder. Dieses ist in der Tatsache begründet, das in dieser Branche die geringsten Umsätze pro Jahr und Mitarbeiter im gesamten Handwerk erzielt werden, bedingt durch mehrere Problematiken.
Es gibt doppelt so viele Betriebe wie vor 20 Jahren - mit allen Konsequenzen.
Endverbraucher haben 10 Euro Preise im Kopf und wundern sich über faire Preise.
Den ehrlichen Unternehmern bleiben brutto nur 10-15 % der Einnahme als Gewinn.
Rund 80 % der Friseurunternehmer kommen über einen Jahresumsatz 125.000 € nicht hinaus und haben bei 10-15 % Gewinn (ca 18.500 € pro Jahr oder 1550,- € / Monat) auch keine Möglichkeit bessere Löhne zu zahlen.
Hingegen sind viele Friseurunternehmen von der Umsatzsteuer befreit. Der Grund ist simpel: sie nehmen pro Tag nicht mehr 80,- €uro ein (20.000,- € im Jahr) und das sind nicht wenige Betriebe. In der Landeshauptstadt Düsseldorf betrifft das jeden dritten Salon, der auf dieser Art und Weise, seine Leistungen deutlich billiger an den Mann / die Frau bringen kann.
Dazu kommen die ganzen Billigfriseure mit 10 oder 12 Europreisen – das macht eine gesunde Marktentwicklung nahezu unmöglich und die Mitarbeiter haben das Nachsehen.