NEIN!

Nein, wir mögen nicht alle "Mitbewerber!"


Konkurrenz belebt das Geschaäft, sagt ein altes Sprichwort.
Das mag stimmen, so lange mit fairen und ehrlichen Konzepten gearbeitet wird.
(Nicht nur) im Friseurhandwerk gibt es immer mehr Unternehmen die sich nicht an diesem Denken beteiligen wollen.

Hier einer unserer Presseberichte aus dem Jahr 2013 - leider bleibt er nach wie vor aktuell....

täuschen – drücken – und gewinnen !

Billiganbieter agieren im Markt mit anderen, nicht immer fairen Mitteln – der ehrlich agierende Unternehmer hat das Nachsehen.

Die Botschaften in Richtung Kunden sind bekannt: „alles 10,- / 12,- / 13,- €uro!“
„Wir haben aber einen pro Kopf Umsatz von 37,- €“ schreibt mir genau einer dieser Unternehmer mit welchem ich über eine dramatisch misslungene Arbeit korrespondiere und behauptet: „Wir sind schließlich kein Billigsalon, auch wenn draußen kleine Preise dranstehen.
Die Kundin hat schließlich 130.- € für die Foliensträhnen bezahlen müssen!“

Mondpreise waren früher verboten, das hier ist genau umgekehrt.
Hier wird Kunden eine Dienstleistung zum niedrigen Preis suggeriert, letztlich bezahlen diese deutlich mehr.
Ob durch ehrliche Beratung oder Druck mag von Salon zu Salon unterschiedlich sein.

Fakt ist: auch bei Discountern oder Billigfriseuren haben die Mitarbeiter Umsatzvorgaben.
Ziele die erreicht werden sollten um das Unternehmen wirtschaftlich vernünftig führen zu können.
Diese Umsatzvorgaben orientieren sich an den Ausgaben des jeweiligen Betriebes und variieren zwischen 3,0 (einfacher Salon) bis 6,0 (Luxussalon)
3,0 bedeutet: Mitarbeiter müssen ihren Bruttolohn 3,0 mal umsetzen um betriebswirtschaftlich rentabel zu sein.
Das ist an sich in Ordnung und in der Regel auch erreichbar.

Im Discountbereich sind diese Sollumsätze  teilweise höher als bei personengeführten Familienunternehmen mit deutlich höheren Kosten.
So liegen diese bei einigen Anbietern beim 4,4 fachen eines Brutto-Monatlohns, andere fixieren 250,- €uro Tagesumsatz als absolutes Minimum im Arbeitsvertrag.
Wie solche Umsatzvorgaben mit Billigpreisen erreicht werden sollen, ist eine interessante Frage.
Bei 250,- €uro Tagesumsatz und 12,- €uro Preisen müssen nämlich mehr als 20 Dienstleistungen / Kundinnen ausgeführt werden, in einer Arbeitszeit von 8 Stunden!
Erreíchen die Mitarbeiter die vorgeschriebenen Umsätze nicht, wird (auch in Zeiten des Mindestlohns) die Arbeitszeit gekürzt.

Wie so manche Preise funktionieren konnte mir bisher keiner erklären:
z.B. Wellbehandlung: Ein gutes Wellprodukt kostet um die 10,- € netto, diese Dienstleistung beinhaltet eine volle Stunde Arbeitszeit, zuzüglich 20 % Allgemeinkosten, plus 19% MwSt
Klartext: Material 10,00 €uro + 1 Std Mindeslohn 8,50 Euro + 3,60 €uro Allgemeinkosten = Kosten für den Salon = 22,10 €uro
Darauf kommt die vom Unternehmen abzuführende Umsatzsteuer von 19% = 4,20 € -  Macht zusammen OHNE GEWINN 26,30 €uro
Wenn diese Dienstleistung mit 13,- €uro angeboten wird, muss zwangsläufig etwas faul sein.

Die Falle liegt im Detail,
bestenfalls kommen lediglich Zusatzkosten für Shampoo, Spray oder Schaumfestiger hinzu.
Aktuell erlebten wir in einer Discountkette den Haarschnitt für 10,- €uro plus 2,- €uro für Shampoo und 3,50 €uro für die Portion Haarspray...
Dem Erfindungsreichtum sind kaum Grenzen gesetzt. 

Kaum zu glauben aber wahr: 
• für den Wunschtermin werden 5,- €uro extra berechnet, 
• das benutzen des Föns bei Cut & Go kostet 8,- €uro
• sogar Toilettengebühren werden erhoben,
• die Tasse Kaffee muss genau, wie jedes kleine Extra, zusätzlich bezahlt werden.

Oftmals sind Leistungen begrenzt was nicht auf den ersten Blick sichtbar ist.
Zuschlag für Haare über Kinnlänge, mehr als 10 Folien kosten beim Strähnen sofort deutlich mehr, die Anzahl der Wickler bei der Dauerwelle ist begrenzt.

Fakt ist: trotz der offerierten Billigpreise liegt der pro Kopfumsatz bei jeder Kundin bei 37,- €uro.
Bekannt ist auch, das Mitarbeiter in diesem Preissegment unter einem sehr hohen Verkaufsdruck stehen, verkaufen MÜSSEN statt ehrlich beraten…

Nicht nur dieses: 
Einige Billigketten stellen mittlerweile auch berufsfremde ein, die dann ohne jede Ausbildung, bestenfalls nach einem (zu bezahlenden) Schnell-Kurs an den Köpfen der Kunden arbeiten dürfen.

Bedenklich wird es, wenn es um den Punkt Personal und Personalkosten geht.
Auffallend ist, das es meist Billigfriseure sind, die bei Razzien auffällig werden. Salons ohne den vorgeschriebenen Meister, Dumpinglöhne und andere Verstöße die nachdenklich stimmen.
Das mag Sie als Kundin wenig interessieren, aber wenn sich ungelernte Friseure an ihrem Kopf zu schaffen machen, geht es um IHREN Kopf und kann sehr ärgerlich werden.

Rund um den Friseurbesuch gibt es noch so einiges zu bestaunen.
Wir hören von Mitarbeitern aus Billigsalons, das die Markenshampoos in der Flasche zum Salonverbrauch mit Wasser verdünnt werden. In anderen Salons wird der Inhalt der hochwertigen Flasche mit Billigshampoo aus dem Kanister ersetzt.
Als besonders unappetitlich fanden wir den Hinweis: bei uns im Salon dürfen Handtücher erst gewaschen werden, wenn sie auffällig riechen. Ansonsten werden sie nach jeder Kundin nur getrocknet..!
Nicht nur eklig,sondern auch ein klarer Verstoß gegen die Hygienevorschriften!