Im FIGARO haben wir eine eigene Salonzeitung, auch unsere Mitarbeiter kommen hier zu Wort. Themen werden hierbei nicht vorgegeben.
Manchmal ist es erstaunlich, was in den Köpfen unserer Mitarbeiter so vor sich geht. So wie in dem Beitrag von unserer Ana. Treffender hätte man unsere Salonphilosophie kaum ausdrücken können:
Überall heißt es Distanz halten. Kein Hände schütteln, keine Umarmung, bis aufs Minimum reduzierte Kontakte …!
Nach dem zweiten Lockdown hab ich mich, wie jeder andere, gefragt: „wie lange noch?“ - aber auch: „was macht das mit uns Menschen?“ Wird sich unser soziales Verhalten ändern?
Werden wir kühler, unnahbarer, tatsächlich distanzierter im Umgang miteinander?
Erstaunlich schnell habe ich mich an die Distanz gewöhnt. Selbst in meiner Familie, keine Umarmungen der erwachsenen Kinder oder der eigenen Mutter.
Es könnte ja was passieren, ungewollt...und eine solche Schuld will niemand auf sich nehmen.
Auch bei der Arbeit soviel Distanz wie möglich, unterwegs beim Einkaufen sowieso. Der Verschleiß an Masken nimmt kein Ende.
Doch heute habe ich etwas entdeckt, etwas wunderbares.
Es war immer da, die ganze Zeit. Es ist mir nur nicht aufgefallen, weil es etwas ist, was immer für selbstverständlich gehalten wird und so oft untergeht.
Es ist WÄRME.
Heute war ich mit meiner Mutter im Martinus-Krankenhaus zu einer Augenuntersuchung. Es herrschen notwendigerweise sehr strenge Regeln.
Neben Maskenpflicht und Abstand halten schon Draußen am Eingang ein Schild: „Wegen Corona keine Begleitperson erlaubt!“
Also schickte ich meine alte Mutter allein hinein und blieb draußen. Kurze Zeit später kam sie zurück und teilte mir mit, daß ich doch mit rein dürfe.
Da sie mit dem Papierkram stark überfordert war und zudem Panik hatte, wurde eine Ausnahme gemacht.Die Freundlichkeit, trotz der Maske lächelnde Augen der Schwestern und Ärzte die jeden Patienten mit Wohlwollen und Güte begegnen, jeden Vorgang und jede Frage bis ins Detail erklärten und beantworteten - das fiel mir direkt positiv auf.
Es schien so , als hätte ich die Antwort auf meine Eingangs gestellten Fragen bekommen.
Es fiel mir wie schuppen von den Augen: auch mit Distanz haben wir in unsere Familie gelacht, uns getröstet und uns gemeinsam geholfen.
So auch im FIGARO: auch mit Distanz haben wir Spaß bei unserer Arbeit und mit unseren Kunden.
Auch mit Distanz gibt es WÄRME und nichts kann das menschliche in uns abkühlen, auch Corona nicht.
Wenn Ihr auch eine Geschichte in Zeiten von Corona erzählen wollt, schreibt uns auf Facebook.
Ich würde mich freuen zu erfahren, wie Ihr diese Zeit und Eure Mitmenschen erlebt.
Eure Ana (FIGARO Team)